Mclusky Do Dallas
Wer Punkrock Bands, die nur noch darauf aus sind, die unterste Schublade der Dummheit zu öffnen, um irgendeinen primitiven Lacherfolg zu provozieren, satt ist, für den könnte McLusky Do Dallas genau das richtige Album sein. McLusky ist ein impulsives britisches Rocktrio, das zu Vergleichen mit allen möglichen Leuten einlädt, angefangen von Nirvana bis hin zu The Fall. Sie sind auf kurze, zupackende Schocktherapie spezialisiert: Songs, die ungefähr zwei Minuten dauern, aber doch irgendwie auf dem besten Weg sind, das eigentliche Wesen des Punkrock neu zu erfinden, wenn sie einmal in Fahrt geraten. Das Eröffnungsstück "Lightsabre Cocksucking Blues" ist hierfür der erste Beweis: eine Explosion von klirrenden Becken und einem wilden, Gänsehaut produzierenden Gesang, der klingt, als ob Shellac, die Vertreter des Post-Hardcore, die Bedeutung eingängiger Pop-Hooks entdeckt hätten -- daher ist es vielleicht kein Zufall, dass dem Shellac-Frontmann und legendären Produzenten der Alternative-Szene Steve Albini die Produktion übertragen wurde. Aber McLuskys Schlagzahl ist hier im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend: urwüchsige, furchtlose Rocksongs wie "To Hell With Good Intentions" und "Dethink To Survive", die mit einer Schrecken erregenden Folgerichtigkeit präsentiert werden. Aber der vermutlich faszinierendste Track ist "Fuck This Band", ein ruhiges Zwischenspiel über das Wesen der Rockmusik, der vor Selbstironie strotzt. McLusky Do Dallas ist gleichermaßen intelligent, kraftvoll, klar, aufrichtig, zielstrebig und klingt völlig hemmungslos. --Louis Pattison