Und schon wieder ein Post-Grunge/Nu-Rock-Senkrechtstarter aus den USA. Nach dem Doppel-Platin-Smasher No Name Face wollen Lifehouse jetzt mit Stanley Climbfall ein zweites Mal abräumen. Das Zeug zum Megaseller hat das Album auf jeden Fall, denn die zwölf Tracks sind durch die Bank mit einprägsamen Refrains gesegnet. Sänger Jason Wade, dessen warmes Timbre ein wenig an Kurt Cobain und Scott Stapp (Creed) erinnert, interpretiert die Nummern emotional, aber nie zu kitschig, während seine Hintermannschaft mit gutem, zeitlosem Gitarrenrock zu überzeugen weiß. Das Rad wird hier sicherlich nicht neu erfunden, und ein nicht geringer Teil des Longplayers ist eher ruhig gehalten, aber das Kräfteverhältnis zwischen satten Abgeh-Nummern und nachdenklichen Gänsehäutern gerät nie zu sehr aus den Fugen. Melodievernarrte Anhänger von Bands wie Nickelback, Staind, 3 Doors Down, Nirvana oder Creed können hier bedenkenlos zugreifen. --Michael Rensen