Swell auf Tonträger, das ist heute Sänger, Songschreiber, Gitarrist und Multiinstrumentalist David Freel in Personalunion, der die Band am Computer zusammenschneidet. Drummer Rey Washam, Freels einizige personelle Unterstützung, spielt auf etwa der Hälfte der Tracks, die anderen werden rhythmisch von der Maschine bedient. Wie die vorangegangene Feed-EP (vier Stücke davon sind in nachbearbeiteter Form hier enthalten), klingt Everybody Wants To Know harsch, brüchig, seltsam distanziert und verfügt doch über das tröstliche Moment der Ruhe und Behutsamkeit, das so typisch ist für Swell. Verschwunden sind die weiten Flächen und wunderbaren Bassmelodien vom letzten Album, For All The Beautiful People, und die obligatorische Akustikgitarre tritt zugunsten einer zerkratzten elektrischen stark in den Hintergrund. Dub-Ästhetik verleibt Freel seinen Songs mit der gleichen Selbstverständlichkeit ein wie Kraut, Folk und Elektronik zwischen Kaufhaus-Keyboard und Drum & Bass in Zeitlupe. Reduziert und ebenso konkret wie ungreifbar. Und vor allem inhaltlich weiterhin vollkommen konkurrenzlos. --Rolf Jäger