Something Wild mit Carroll Baker in der Hauptrolle basiert auf der Novelle Mary Ann von Alex Karmel. Im New York der frühen 60er-Jahre angesiedelt wird Mary Anns Geschichte erzählt. Mary Ann -- wie das Booklet verrät -- lernt mit Gewalttätigkeit zu leben. Der Film lebt von wenigen Dialogen und wird von aussagekräftiger Musik getragen, von jazzigen, kräftigen Klängen. Diese Musik will nicht gefallen, sondern die Sinne schärfen. Angst und versteckte Gefahren ("The Park At Night"), Qualen, Zusammenbruch ("Subway Jam"), Kampf und Flucht ("Mary Ann Resigned") werden lebendig. Mary Anns Beziehung zu Mike wird zusehends ausweglos und eskaliert im Suizidversuch. So dramatisch sich die Geschichte entwickelt, zeigt sich auch die Musik: Düster, spannungsgeladen und zerrissen. Erst der letzte Part ("Reunion") bringt wieder Harmonie in Handlung und Musik. Nach einem Irrweg kehrt Mary Ann, jetzt schwanger aber versöhnt mit der Vergangenheit, nach Hause zurück. Das -- leider englischsprachige -- Booklet erzählt auch die Entstehungsgeschichte dieser CD. Die Musik von Aaron Copland wurde 1960 geschrieben, tauchte auf verschlungenen Wegen wieder auf, um technisch sorgfältig restauriert, neu aufgelegt zu werden. Zusammen mit einer bislang unveröffentlichten Illustration von Al Hirschfeld, Kommentaren von Mitwirkenden, Auszügen von Filmszenen und Filmplakaten im Booklet ist Something Wild eine echte Rarität. --Evelyne Ziogas