Ein Noekk ist der Sage nach so wechselhaft wie das Wasser des Flusses, des Sees oder der Quelle, die er bewacht.Dieses ebenso unstete wie zweifelsohne faszinierende Wesen spiegelt "The Minstrel"s Curse", das nunmehr dritte Album des sagenumwobenen Duos, wider. Die im Hinterland des klassischen Progressive Rock liegenden Tümpel hat der Noekk zurückgelassen und taucht unerwartet in heimatfernen Gewässern auf, wobei er selbst sich um Stilfragen nicht weiter schert. So lebt das Titelstück "The Minstrel"s Curse" von dem Wechselspiel zwischen klassischen Metal-Elementen, epischen Mellotron-Einsätzen und der gewohnt obskuren Atmosphäre. "Song Of Durin" ähnelt der Reise auf einem Fluss - hinfort geht es durch unberechenbare Strömungen: eine raue Fahrt, die unvermittelt abklingt, den Hörer in Sicherheit wiegt, nur um im dichten Nebel wieder an wilder Geschwindigkeit zu gewinnen. Die eigenartigen Wesenszüge des Noekk gewinnen ab "How Long Is Ever" wieder die Oberhand. Eine instrumentale Reise auf verträumten Klavierpassagen, doomig anmutenden Gitarren und eigenartig schönen Melodien in einem Spiel aus sanftem Traum und Unbehagen. "The Rumour And The Giantess" führt diese Reise fort und gipfelt in einem großen Rätsel, das in seiner unheimlichen Tiefe nur vom Hörer selbst ergründet werden kann.