Das neue Jahrtausend schwemmt so einige Rock- und Metal-Bands wieder ans Ufer, die in den 80ern mehr oder weniger bekannt waren und vom Grunge für eine Dekade in die entferntesten Ecken des Sound-Ozeans geschwemmt wurden. Britny Fox räumten seinerzeit mit ihrem selbstbetitelten Album Doppel-Platin in den USA ab, bevor sie in Vergessenheit gerieten. Mit Long Way To Live beweist die Poser-Rock-Kapelle, dass sie damals etwas zu Unrecht in die Schublade "Bands mit furchtbarem Outfit, die keiner braucht" einsortiert wurden. Die auf der 2000er-US-Clubtour mitgeschnittene Scheibe präsentiert eine bemerkenswert druckvolle, spielfreudige Band, der man deutlich anhört, dass ihr die lange Zwangspause ordentlich auf die Nüsse gegangen ist. Das Original-Line-up des Bite-Down-Hard-Longplayers rockt sich durch eine gutklassige Setlist, in die die größten Schmachtfetzen dankenswerterweise gar nicht erst aufgenommen wurden. Endlich mal eine (Live-)Reunion, die nicht gleich mit dem Stempel "völlig unnötig" versehen werden muss. --Michael Rensen