Do It Yourself

Preis 29.00 USD

"Die Texte sind Mist -- get down, get down, boogie, boogie --, aber die Musik ist der totale Wahnsinn!" sagte Ian Dury und sorgte damit für ordentlich Verwirrung vor allem bei den vielen, die auf glühenden Kohlen hockend auf sein zweites Album warteten, den Nachfolger von New Boots & Panties!!. Verwirrend deshalb, weil Ian sich in o.g. Zitat auf Disco bezieht, auf die Musik also, die jeder New Waver und ähnlich alternativ Versuchte zu seinem persönlichen Hassobjekt Nr.1 erklärt hatte. Richtig schwierig daran war, dass Do It Yourself zweifellos gut war, sehr gut, und das nicht etwa trotz, sondern gerade auch wegen der Disco-Ästhetiken. Dumpfer, künstlicher Sound, funky Keyboards, Slap-Bässe, Bumms-Klatsch-Schlagzeug, zischende Hi-Hats -- konsequent von vorn bis hinten, egal, in welches Format Ian schlüpfte, in welches Arrangement die Blockheads die Songs ihres kongenialen Songschreibers und Keyboarders Chaz Jankel (der später für Quincy Jones den Hit "Ay No Corrida" schrieb) steckten. Und die waren aus dem gleichen Holz wie die vorher. "This Is What We Find" ist der Cockney-Gassenhauer, "Inbetweenies" der musikalische Showstealer mit Jazz in jeder Faser, der "Dance Of The Screamers" ein neurotischer, endloser Bastard mit einem sich die Kehle aus dem Hals schreienden Ian Dury, und "Waiting For Your Taxi" ist "Warten auf Godot" in Pop: "Waiting for you taxi / which taxi never come" lautet der komplette Text. Trotz seines heute doch sehr antiquiert wirkenden Sounds, musikalisch eins der besten Alben seiner Zeit, das Ian Dury weniger als Frontmann denn als Mitglied einer wahrhaft exzellenten Band präsentiert und in jeder Hinsicht die vollkommene Ergänzung seines Vorgängers darstellt. --Rolf Jäger