Amplified (clean) Clean Version (UK Import)
Scheiden tut weh, aber manchmal treten die einzelnen Individuen in der Folgezeit nach der Auflösung klar hervor, und man kann deutlich sehen, welchen Beitrag sie vorher eingebracht haben. Im Laufe von fünf Alben (von denen drei anerkannte Hip-Hop-Klassiker sind), war Q-Tip als dominierender Textschreiber und als tonangebendes Sexsymbol von A Tribe Called Quest der Typ mit den Talenten. Mit seinen kehligen Tönen und seinem Geschick mit Reimen zog er den größten Teil der Aufmerksamkeit, die Tribe zu Recht erhielt, auf seine Person. Aber sich selbst überlassen enttäuscht Tip, und Amplified ist nicht der Triumph, den die Fans vielleicht erwartet haben. Zum Teil trägt die Produktion die Schuld, die mit Ausnahme von zwei großartigen Aufnahmen (beide von DJ Scratch produziert) von Tip und ihrem Partner J.D. erbracht wurde, der auch schon die beiden letzten (schwachen) Tribe CDs bearbeitete. Tips neuer Sound wird deutlich bei dem aufgemotzten, sexy Hin und Her seines Renners "Vivrant Thing". Der Sound dieses Songs und sein Thema -- Sex -- sind wie ein roter Faden in diesem Album. Das Dilemma wird noch dadurch verschärft, dass die Aufnahmen bei ihrer Produktion so aneinander gereiht wurden, als ob es sich bei Amplified um einen einzigen, endlosen Track handelte. Dies macht schmerzlich deutlich, wie gleich viele der Stücke klingen. Zugegeben, Tip ist verspielt und markant, aber die Texte sind bemerkenswert linienförmig für einen Typ, der sich selbst einmal als "abstrakt" bezeichnete, und die Gleichheit der Schlagzeug-Patterns und des Tempos wirken schnell ermüdend. Es ist traurig, dass dieses Solodebüt, das ja zu einem Durchbruch für einen wirklich begabten Künstler werden sollte, nur das Verlangen weckt nach dem subtilen, jazzigen Touch und dem unsentimentalen Zusammenspiel, wie es die früheren Tribe Mitglieder Ali und Phife fertig brachten. --Amy Linden