Es ging mal in deutschen Landen das Gerücht um, wer sein Instrument nicht richtig beherrsche, würde in einer Bluesband landen. Das hat sich längst erledigt, denn der hiesige Blues befällt spätestens seit der Blues Company erstklassige Musiker. Bei dessen Frontmann Toscho ging Tommy Schneller einst mit frühen Bandkollegen zur Schule, um etwas zu lernen. Dass die Paukerei sich längst ausgezahlt hat und der Saxofonist und Labelgründer Schneller zur eigenen Musikerpersönlichkeit gereift ist, wissen nicht nur Insider der Szene. Blues For The Ladies strotzt nur so vor bestens arrangiertem Gebläse, wo die Kerle um Schneller auch mal ganz sklavisch tröten. Deftige Soli gibt es dazu, Gitarre mal mit Schmackes, mal züchtig, Klavier oder Schweineorgel, Bass und Schlagzeug mischen gut mit, wenn Schneller das Rohr aus dem Mund nimmt und mit leichter Stimme locker hinter dem Beat her phrasiert. Wie er auf "Love Of Mine" etwa die Melodielinien kokett verschleppt, das hat was von dem Flair der Leute, die Second Line drauf haben. Das gräbt sich ein. Sei noch erwähnt, dass die schriftlichen Kommentare zu den Songs sowohl auf Englisch als auch Deutsch das Lesen wert sind: Blues for fun! --Uli Lemke