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Preis 19.08 - 24.71 USD

EAN/UPC/ISBN Code 5033197376820


Hersteller Co-operative Music

Ein Jubiläum wirft ja immer gerne die Frage auf, wie es würdig gefeiert werden soll. Die Fehlfarben aber haben den Stichtag von einem Vierteljahrhundert Existenz erst mal ohne Böllerschuss verstreichen lassen. Was aber nichts ausmacht, weil da eh große Lücken in der Historie herrschen. Außerdem klingt ein Titel wie 26 ½ mehr nach Fehlfarben als die langweilige Zahl 25. Etwas Besonderes musste es dann mit Verspätung dann doch werden, und etwas Besonderes ist das Album dann auch geworden. Alleine die Gästeliste (siehe Titelverzeichnis) mit Sängern und Sängerin, die in teilweise engem Bezug zu den Fehlfarben stehen, verspricht eine gelungene Veranstaltung. Voraussetzung ist aber, den Gastvokalisten eine Interpretationsfreiheit und den Originalversionen das Recht zuzugestehen, sich auch mal dem radiokompatiblen Pop nähern dürfen! Dazu müssen natürlich gerade die Songs des epochalen Albums Monarchie und Alltag aus ihrem geschichtlichen Kontext gelöst werden. Das ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn sie einen persönlich durch die Jugend begleiteten. So nimmt Campino, weil er mal wieder zu viel brüllt, dem vielleicht besten Fehlfarben-Stück aller Zeiten „Paul ist tot“ sehr viel von seiner Dramaturgie. „Grauschleier“ mit Grönemeyer am Mikrophon gehört auch nicht zu den Höhepunkten auf 26 ½, aber dafür überrascht Helge Schneider mit einem brillanten Auftritt in „Einsam“. Ganz wunderbar finden sich Nils Koppruch (Fink) in „Das sind Geschichten“ und Jochen Distelmeyer (Blumfeld) beim „Alkoholen“ zurecht. Damit genug der Einzelkritik, die sowieso nur noch mehr Öl ins Diskussionsfeuer gießt. Wo bleibt eigentlich Peter Hein, der Nicht-Sänger, die galligen Stimme der Fehlfarben? Er darf ein paar mal mitsingen, aber dafür gehört ihm „Chirurgie 2010“ – der einzig neue Track – alleine, und der macht Lust auf ein neues Album der Fehlfarben. --Sven Niechziol