Die Freude war groß, als sich Killing Joke "94 im Original-Line-up zusammentaten und mit Pandemonium einen Wiedereinstand nach Maß feierten. Allround-Künstler Jaz Coleman und seine Rasselbande hatten die Möglichkeiten der modernen Digitaltechnik erkannt und würzten ihre Songs mit klinisch-unterkühlten Dance-Elementen, setzten ansonsten aber ganz auf ihre bewährten Trademarks: Die schweren Metal-Riffs haben immer etwas Lavahaftes, Zähflüssiges an sich, der Sound ist Schauder-Industrial pur, und Colemans hypnotische Stimme zieht den Hörer schon beim Opener "Pandemonium" unweigerlich in ihren Bann. Kompositorisch langen die Avantgardisten der Apokalypse endlich wieder mächtig in die Vollen und kreieren zehn ihrer intensivsten, aufwühlendsten Ausblicke in die Hölle. Dass ein Teil dieser Platte in der ägyptischen Cheops-Pyramide entstanden ist, sagt eigentlich schon alles. So krankhaft-genial wie Killing Joke lärmt keine andere Metal-Band! --Michael Rensen Amazon.de Die 1994er-Scheibe von Killing Joke ist nicht zu Unrecht die erfolgreichste der Postpunker. Denn Pandemonium bündelt alle Stärken der Truppe um Ausnahmesänger Jaz Coleman. Anstatt pseudokrank herumzudröhnen und sich in den finsteren Abgründen der menschlichen Psyche zu wühlen (wie auf früheren Alben), besinnt sich die Band auf Stärken wie Eingängigkeit und Explosivität, setzt ausschließlich positive Energien frei -- und dringt in die Seelen der Hörer ein, ohne diese übertrieben zu martern. Erstklassige Gitarrenriffs, süperbe Melodien, Wucht und Power, Stahl und Sinnlichkeit, schöne Singalongs, treffsichere Refrains, Musik zum gleichzeitigen Tanzen, Headbangen, Träumen und Ausrasten -- das ist Pandemonium. Die Frage nach der Schublade stellt sich eher nicht, denn die Band sitzt zwischen den Schubladen: Postpunk, Rock, Alternative, Metal, etwas Techno und Electronic. --Wolf-Rüdiger Mühlmann