Hier ist er, der sechste Teil der "rheinischen Triologie", und er trägt den bekräftigenden Titel Ja sicher!. Auf zwei CDs mit insgesamt satten 140 Minuten Spielzeit kann sich der Zuhörer von der Kompetenz Konrad Beikirchers in punkto Lebensfragen überzeugen. "Ein Paket von Überlebensrezepten, das einem das Leben überall, sogar in Westfalen, leichter machen kann", hat er mit seinem neuen Programm geschnürt, "auf dass allen plötzlich die Leichtigkeit des Seins gegeben ist". Wen wundert es bei so viel Nächstenliebe, dass Beikircher als Vertreter des "rheinischen Missionswerks" -- dessen Leiter er als einziges Mitglied ist -- seine Aufgabe vorrangig darin sieht, den Menschen mit einem Augenzwinkern und einem Hauch "willse machen" über die Härten des Alltags hinwegzuhelfen. Den Reaktionen des Publikums nach zu urteilen, gelingt ihm das vortrefflich, das Beikirchersche "Applaus-O-Meter" erweist sich als völlig überflüssig, denn der tobende Beifall aus der proppevollen Stadthalle in Neuss ist echt! "Der Erfinder des Rheinlands" wie Beikircher oft genannt wird, stammt kurioserweise aus Südtirol. "Für einen Bayern sprechen Sie aber gut kölsch", muss er sich oft anhören, woraufhin der Dialog dann meist folgendermaßen weitergeht: "Ich bin aus Südtirol." -- "Ah ja, wollt ich grad sagen: für einen Österreicher sprechen Sie aber gut kölsch!" -- "Südtirol ist in Italien!" -- "Aber noch nicht lang, ne?!" Man ahnt, wer dem Volk so präzise aufs Maul schauen kann wie Beikircher in seinem neuen Programm, der hat das Leben schon aus allen möglichen Perspektiven erlebt, zum Beispiel als Psychologe im Knast. Weil er 1986 nicht Regierungsdirektor werden wollte, belustigt er seither die Leute oder war es eher umgekehrt? Egal: Konrad Beikircher erfreut sich großer Beliebtheit weit über das rheinländische Paradies hinaus. Wer also erfahren möchte, was Boris Becker mit den Maulbrütern in der Tierwelt verbindet und was der Politiker Roland Koch mit dem Begriff "Naturtrüb" zu tun hat, der kommt an Beikirchers bissigem Humor und damit an dieser CD nicht vorbei. --Andreas Schultz