Alle, alle habe sie abgesahnt, als Crossover, also Rap-Metal, seinen Siegeszug antrat, und die zweite Generation tut es gerade in noch höherem Maße. Nur Downset, die den kleinen Schreihals, als er frisch auf der Welt war, mit hoch gepäppelt haben, nicht so richtig. So, haben sich Frontmann Rey Oropeza und seine Kollegen wohl gesagt, kann und soll das nicht weitergehen, holten den Produzenten Roy Z. an Bord und haben zusammen ein Ei gelegt, aus dem sich in Kürze ein Mordsküken schälen sollte, wenn noch irgendetwas mit rechten Dingen zugeht auf dem Planeten Rock. Downset haben mit den hyper-produzierten Alben der Korns und Limp Bizkits dieser Welt nichts am Hut. Sie sind sich treu geblieben, ohne Wasser zu treten und legen noch ein paar Scheite nach auf das, was ihre ersten zwei Alben, Downset und Do We Speak A Dead Language?, zum Brennen brachte: schwer durchschlagende Geradeaus-Riffs, ökonomisch unkomplexe Rhythmik und explizite Texte, die sich thematisch von der Straße weg ein bisschen mehr nach Innen verlegt haben. Natürlich ist das für jeden, der dieser Art Musik irgendwann mal mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat als nur ein Hinhören im Vorbeigehen, vorhersehbar und gelegentlich auch ein bisschen schal. Aber in einer musikalischen Nische bestehen und authentisch bleiben zu wollen, die so eng und zum Bersten voll ist wie zur Zeit Rap-Metal, verdient Respekt. --Rolf Jäger