Mit "La Flaca" landeten Jarabe De Palo sogar in Lateinamerika einen Hit. Infolgedessen kam zuerst ein Duett mit Celia Cruz zustande und anschließend ein Kompositionsauftrag für die kubanische Salsa Queen. Auf Siempre Viviré interpretiert Celia Cruz die dominikanisch-kubanische Bachata "Dos Dias En La Vida" aus der Feder des Spaniers Pau Donés -- eines der Glanzlichter dieser Produktion. Auf De Vuelta Y Vuelta findet sich der Titel wieder -- allerdings in einer rockigeren Fassung und eingereiht in einen höchst abwechslungsreichen Songzyklus, der kraftvolle Melodien, poetische Texte und die nötige Sensibilität für die bewegenden Themen unserer Zeit vereint. Schon die Titel der Stücke geben zu Denken: "En Lo Puro No Hay Futuro" etwa wirkt wie ein Spontispruch, klingt aber im Original wesentlich griffiger als in der zahmen Übersetzung: "Das Reine besitzt keine Zukunft". Jarabe De Palos humoriges Plädoyer für den Stil- und Kulturmix wird mit einer Mischung aus Flamenco, Rap, Latinbeats und einer gehörigen Portion Rock/Folk auch überzeugend in die Tat umgesetzt. Die verschiedenen Einflüsse schweißt die Gruppe zu wunderbaren Songs zusammen, die eine starke Identität ausstrahlen und dabei so ungekünstelt wirken, als wären es alte Klassiker aus der traditionsreichen Vergangenheit der ibero-amerikanischen Kultur. Damit bereichert die Band aus Katalanien das eigentlich lateinamerikanische Genre "Rock en Español" um eine der substanziellsten Produktionen der letzten Jahre. --Wolfgang Zwack