Mit seiner subtilen Mischung aus Bossa Nova, Samba, südamerikanischem Folk-Pop und Jazz-Vibes liefert Brasileiro eine wunderbare und abwechslungsreiche Einführung in die Musik Brasiliens. Die Auswahl vereint einige der berühmtesten Künstler und mehrere hoffnungsvolle Newcomer des Tropenlandes. Ebenso wie für die kubanische Musik gilt auch für die Sounds aus Brasilien: Den bedeutendsten Beitrag leisteten die afrikanischen Sklaven, welche nach Südamerika verschleppt worden waren, um sich dort auf den Zucker-, Tabak- und Baumwollplantagen zu Tode zu schuften. Mit ihnen aber kam auch eine unerschöpfliche rhythmische Vielfalt und ein Vorliebe für melancholische Melodien. Letzteres bringt der Titel "Danca Da Solidão" (Einsamer Tanz) bestens zum Ausdruck, mit rauchiger Stimme interpretiert von der großartigen Samba-Sängerin Beth Carvalho. Chico Cesars "Mama Africa" dagegen ist der perfekte soziopolitische Kommentar zur Situation der Schwarzen in den Armenvierteln des Landes. Der engagierte Text handelt davon, wie sich eine alleinerziehende Afrobrasilianerin durchs Leben schlägt. Unterlegt wird dieses Stück von einer unwiderstehlichen Mischung aus Batucada und Reggae, die direkt in die Beine geht. Zu den weiteren Höhepunkten zählt Jorge Bens gutgelauntes "O Namorado Da Viuva" (Der Liebhaber der Witwe) und João Boscos tänzelnde Gitarre in "Vatapá" -- dieser Titel bezieht sich auf den Namen eines afro-brasilianischen Gerichts aus Salvador da Bahia. --Paige La Grone