Den 15. April 2003 haben sich die Hamburger anders vorgestellt. Denn an diesem Tag wurde Leipzig zum deutschen Bewerber für Olympia 2012 gewählt -- und das, obwohl die Hanseaten als Favoriten ins Rennen gegangen waren, getreu ihrem persönlichen Olympia-Slogan, völlig Feuer und Flamme für dieses Großprojekt. Für Hamburg ist das schade, denn die Elbe- und Alsterstadt kann sich wirklich sehen lassen, auch auf internationalem Parkett -- noch dazu, da mit der HafenCity Europas derzeit größtes Bauvorhaben realisiert und mit Sicherheit weitere spannende Impulse setzen wird. Im Angesicht dieser quicklebendigen Stadtentwicklung sind auch Touristen in der Regel Feuer und Flamme für Hamburg, das sich gerne als "Tor zur Welt" bezeichnet. In dem Fall ließe sich der Baedeker dann als "Tor zu Hamburg" bezeichnen, denn er berücksichtigt sowohl die touristischen Dauerbrenner Hafen, Hagenbeck und Herbertstraße als auch die neueren Entwicklungen. Gelegentlich nervt das traditionelle A-Z-Schema, das einiges Hin- und Herblättern nach sich zieht -- vor allem, wenn man den vier vorgeschlagenen Rundtouren folgt. Hier schlägt die Haupt-Autorin Eva Missler zwar den Bogen zu den wichtigsten Punkten der Innenstadt, nennt aber leider nicht die entsprechende Seitenzahl, unter der der geneigte Leser dann mehr erfährt. Apropos neuere Entwicklungen: Im Baedeker gehören auch die aktuellen Trends am Reiseführer-Markt schon beinahe zum Standard, als da wären: ein separater Stadtplan -- überdies in bewährter Qualität und im bewährten Schutzumschlag --, dazu weitere 23 Karten und Orientierungspläne im Buch, eine klare farbliche und inhaltliche Aufteilung in die Blöcke Hintergrundinformationen, Sehenswürdigkeiten und Praktische Informationen sowie das Auflockern durch doppelseitige Spezialthemen. Gäbe es einen Wettbewerb mit der Konkurrenz, der Baedeker Hamburg würde wahrscheinlich gewinnen. --Christina Falkenberg