Man höre nur "A Festa Dos Gnomos" -- und staune. Der uptempo WorldJazz zeigt, als wäre er ein Kondensat von Fabula, in sechseinhalb Minuten die pianistische Klasse von Mario Laginha, der zwischen Chick Corea und lupenreiner Romantik schwebt, lässt Ralph Towner Raum für seine eckigen Läufe und Cluster auf der 12-saitigen Gitarre, Manu Katché swingt archaisch durch, Kai Eckhardt de Camargo stützt mit quirligen Linien das Rückgrat des Songs. Und Dino Saluzzi? Der breitet im folgenden Song "José Embala O Meninho" mit großer Melancholie seine Bandoneon-Klänge aus -- zum Duo mit Maria Joao. Und keiner schlägt die Sängerin! Die portugiesische Jazz-Folk-Sängerin Maria Joao ist der wahre Star auf Fabula. Ihre Stimme bringt Sounds hervor, die infantil, weise, stupid, vorwitzig, zutiefst vereinsamt und wieder quicklebendig klingen. Die Vielfalt ihres Ausdrucks scheint ständig zu expandieren. Maria Joao erzählte mir nach 5 Jahren Kritisches zu Fabula:"Der Produzent suchte Jazz-Stars zusammen, mit denen Mario und ich spielen sollten. Einen Song mussten wir aufnehemen, obwohl wie ihn eigentlich ablehnten. Dennoch: Die Musik, die herausgekommen ist, ist auch heute noch für uns höchst inspirierend." --Volker Wilde