Bocelli: Amore

Preis 16.37 USD

EAN/UPC/ISBN Code 602498760154



Während manchen Interpreten künstlerische Anerkennung in den Schoß fällt, gehörte Andrea Bocelli bislang wohl eher zu jenen, die beharrlich buhlen mussten, zum Beispiel um den Status als ernst zu nehmender Opernsänger. Ganz anders auf seinem Album Amore, das herrlich entspannt daherkommt und nicht mehr darstellen möchte, als es ist: ein knapp einstündiger Ohrenschmaus, locker, leicht und dabei gehaltvoll, wie ein gelungenes Soufflé. Das Parkett zwischen U- und E-Musik ist bekanntlich spiegelglatt und dicht bevölkert. Wer sich darauf begibt, bewegt sich stets dicht am Abgrund. Auf Amore hat Andrea Bocelli -vielleicht sogar erstmals in seiner Karriere- zu seiner goldenen Mitte gefunden und somit zu einem sicheren Stand auf so schwierigem Terrain. Zu verdanken ist dies einer Reihe ebenso kluger wie radikaler Entscheidungen: Keine Einflüsse klassischer Musik mehr und darum auch kein opernähnliches "Geknödele", wie in der Vergangenheit. Stattdessen besann sich das Produzententeam David Foster, Humberto Gatica und Tony Renis auf Bocellis tatsächliche Stärken, band einen bunten Strauß aus Standards des Jazz, Easy-Listening und Latin und orderte musikalische Unterstützung in Form großen Orchesters, dezenter Rhythmusgruppe und dem Who-is-Who des internationalen Musikbusiness. Perfekte Orchesterarrangements gehen auf das Konto von Jorge Calandrelli und Bill Ross, die üblicherweise für Wohlklang bei Interpreten wie Barry Manilow, Barbara Streisand und Celine Dion sorgen. Auf Amore drücken sich eine Reihe der besten Musiker der Welt die Klinke in die Hand. Stevie Wonder, gibt sich auf "Canzoni Stonato" mit Harmonica und Gesang die Ehre, ebenso wie Christina Aguilera im Duett mit Bocelli auf “It is impossible³. Vinnie Colaiuta, ansonsten tätig für Sting, Marcus Miller, David Sandborn und einst auch für Frank Zappa, sitzt am Schlagzeug, in den Percussion-Parts unterstützt von Paulinho Da Costa (Prince, Quincy Jones, Herbie Hancock). Musiker wie Kenny G am Saxophon, Chris Botti an der Trompete und an den Gitarren Koryphäen wie Dean Parks (BB King), Michael Landau (Miles Davis) und Michael Thompson (Madonna), sowie der Flamenco-Star Mario Reyes lassen keinen Zweifel aufkommen: Amore ist kein Produkt des heute so gängigen Namedropping, sondern die Bündelung vielfältigster, musikalischer Erfahrungen. Auf Amore befinden sich italienische, spanische und französische Songs, die durch Legenden wie Edith Piaf, Elvis Presley, Luis Miguel und Frank Sinatra unsterblich geworden sind. Andrea Bocelli leiht ihnen souverän seine Stimme, mit dem Erfolg, dass er selbst den geläufigsten unter ihnen den Ausdruck natürlicher Anmut, nicht abringt, sondern voller Charme abgewinnt. Andreas Schultz