Trotz seines Misserfolgs an den Kinokassen und der in der Öffentlichkeit breit getretenen nervlichen Erschöpfung der Hauptdarstellerin zurzeit der Veröffentlichung im Herbst 2001, ist der Film Glitter der Popdiva Mariah Carey ein überraschend effektives Star-Vehikel, mit dem sie ihre zahlreichen Fans begeistern dürfte. Die klassische Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Handlung entwickelt sich mit der Vorhersehbarkeit von fallenden Dominosteinen. Careys Darstellung von Billie Frank -- einer lokalen Amateursängerin, die vom Spitzen-Club-DJ Dice (Max Beesley) entdeckt wird und sich zum stadionfüllenden Superstar im New York nach der Disco-Ära von 1983 mausert -- besitzt dennoch einen einfachen, ansteckenden Charme. Die eine abgedroschene Nebenhandlung funktioniert (Billies Suche nach ihrer verloren geglaubten Mutter), eine andere wiederum nicht (Dices Schulden bei einem drohenden Rivalen), während Carey eine Variante von sich selbst spielt, mit einer lockeren Mischung aus Verwundbarkeit und der inneren Stärke eines anständigen Mädchens. Mit seinen glänzenden Nebendarstellern und einem ausgezeichneten Soundtrack hat dieser Film seine schlechte Presse keineswegs verdient. Und wie ihre entschlossene doch zarte Figur Billie geht auch Carey selbst unbeschadet aus dem Ganzen hervor, obwohl so viel gegen sie sprach. --Jeff Shannon