Im Fadenkreuz - Deutschland und die RAF, Teil 2 [VHS]
"Heute beenden wir dieses Projekt. Die Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte." Dies stand in einem Schreiben an die Nachrichtenagentur Reuters, das am 20. April 1998 einging. Seit dem 14. Mai 1970 führte die "Rote Armee Fraktion", RAF, ihren Krieg gegen das "imperialistische System" in der Bundesrepublik, gegen die Nato und den "militärischindurstriellen Komplex". 1977 wurde zum blutigsten Terrorjahr und ging als "deutscher Herbst" als eines der bittersten Kapitel in die bundesrepublikanische Geschichte ein. Der letzte tödliche Anschlag der RAF galt dem Präsidenten der Treuhandanstalt, Detlev Carsten Rohwedder. Teil 2: Der Staat deutschland im Herbst 1977. Hanns-Martin Schleyer ist tot. "Stadtguerilla zielt darauf, den staatlichen Herrschaftsapparat ... außer Kraft zu setzen, den Mythos von der Allgegenwart des Systems und seiner Unverletzlichkeit zu zerstören". Das hatte die RAF in ihrem "Konzept Stadtguerilla" geschrieben. Die Bilanz nach sieben Jahren Kampf im Untergrund war erschreckend: 28 Menschen starben bei Anschlägen oder Schußwechseln, 17 Mitglieder der "Stadtguerilla" fanden den Tod. Zwei gänzlich Unbeteiligte waren bei Fahndungsmaßnahmen versehentlich von der Polizei erschossen worden. 47 Tote - 47 Namen - 47 Schicksale: Jürgen Ponto, Siegfried Buback, Hans-Martin Schleyer ... - Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin ... Die RAF war zum Monstrum geworden, unberechenbar und tödlich.