Forbidden Opera

Preis 11.30 USD

EAN/UPC/ISBN Code 724354565823



Wer kennt nicht den Reiz des Verbotenen? Umso verführerischer wirkt der Titel des Albums Forbidden Opera von Réjane Magloire, die das Kunststück vollbringt, die zwei völlig unterschiedliche Welten von Hip-Hop und Oper zu etwas völlig Neuem zu verschmelzen. Noch Anfang der 90er stürmte Réjane Magloire alias "Reggie" mit ihrem No.1-Hit "Last Night a DJ Saved My Life" die internationalen Charts und wurde fortan als Botschafterin zwischen Techno und Hip-Hop gehandelt. Nun ist sie wieder zurück, unter ihrem Geburtsnamen und mit einem Album in der Tasche, das wohl keinen überraschenden Titel als Forbidden Opera tragen könnte. Bereits das Cover lässt vermuten, dass es hier martialisch zugehen wird: René Magloire als Verkörperung einer Mischung aus Ghetto-Queen, Stammesfürstin und Jessye Norman. Dass Réjane Magloire nicht der Versuchung erliegt, einer Opernsängerin nachzueifern, sondern stattdessen in ihrer natürlichen Stimmlage singt, wirkt authentisch und lässt aufatmen. Der Opener "L¹amour" ist ein aus Bizets Oper "Carmen" inspiriertes Stück, das unter Réjane Magloires Händen zu einem unglaublich fetzigen Stück Musik wird und ahnen lässt, wie es auf dem restlichen Album langgeht. Dieser Song ist, ebenso wie alle anderen, höchst aufwändig arrangiert, getextet und produziert, -und zwar von Réjane Magloire höchstpersönlich, die ihre Zusammenarbeit mit den Musikern der Neo Camarata unter der Leitung Mark Landson und einem Chor als echte Herausforderung beschreibt. Als Kind polnisch-haitianischer Eltern in Zaire geboren und in New York aufgewachsen, verfügt sie über die Unbekümmertheit und den notwendigen multikulturellen Hintergrund, auch scheinbar Unvereinbares miteinander zu kombinieren. So beginnt das von Vivaldis "Stabat Mater" inspirierte Stück "Hail Mary" mit einer Maschinengewehrsalve, Kindergeschrei und der Textzeile "Hail Mary full of grace/ The world is out of order." Wagners "Walküre" gerät mit Heldenchören und knalligen Drums zu einem augenzwinkernden Einzugsmarsch eines Boxkampfes in Las Vegas. Egal ob Rossinis "Il barbiere di Siviglia", Saint-Saëns "Aquarium" oder sämtliche anderen Stücke auf Forbidden Opera , -stets findet Réjane Magloire gekonnt die Balance zwischen orchestraler Akustik und elektronischen Samples, sowie der Sprache des Herzens und leiser Ironie. Andreas Schultz