Yeti

Eine Steigerung der Urgewalt von Phallus Dei war auf dem Stand der Technik von 1970 kaum möglich. Also lieferten die Musiker, des Kommunezwangs entledigt, aber ständigen Reibungen und Spannungen untereinander ausgesetzt, eine Art Konzept-Doppel-Album ab, das die kreativen Anteile der Einzelnen austestete. Eine Seite Studio, eine Seite Improvisation. Aber eben nicht wie gehabt. "Soap Shock Rock" ging los wie ein Pop-Album der besseren Sorte, "Archangel"s Thunderbird" war Metal pur und erinnerte am ehesten an Blue Cheer. Die kopflastigen Kritikaster, die von Stockhausen und Nono schwätzten, aber ihren Ligeti auch nicht begriffen hatten, wussten davon nichts. Unverbildete und Eingeweihte hören es heute noch oder wieder, Luzifers Ghilom sei Dank. Und man stelle sich einmal vor, Yeti hätte nicht zu Yogi gesprochen, wo wäre die Musik heute? Wahrscheinlich stünde Sandoz immer noch im Regen. Unverzichtbares Album. --Carl-Ludwig Reichert