Mark Olson sollte Fans der sogenannten "Americana"-Szene -- Musiker und Gruppen, die im weiten Feld zwischen amerikanischem Rock, Alternative-Country und Folk agieren -- bekannt sein; stand Mr. Olson doch einst den hochgeschätzten Jayhawks vor. 1995 verließ Mark Olson die Band, nach vier sehr guten Alben, um mit neuen Weggefährten weiterzumachen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Victoria Williams -- selbst eine begnadete Songwriterin und Sängerin -- und dem Multiinstrumentalisten Mike "Raz" Russell gründete er das Projekt mit dem seltsamen Namen "Original Harmony Ridge Creekdippers". Nach drei Alben mit dieser Band ist Mark Olson nun mit My Own Joe Ellen im Jahre 2000 angelangt. Wobei das jüngste Werk mit zum Besten gehört, was in jüngerer Zeit aus der Americana-Ecke gekommen ist. Mit seiner markanten Stimme singt sich Mark Olson durch wunderschöne Country-, Rock- und Neo-Folk-Songs, die ausgesprochen fein instrumentiert und arrangiert sind. Neben dem üblichen Instrumentarium mit Drums, Bass und Gitarre fahren Olson und Co auch schon mal eine Mandoline, ein wenig Akkordeon, eine Violine, Dulcimer oder Banjo auf. Wo die Gitarre auf "Rainbow Of Your Heart" ein wenig rocken darf, kommt "Don Johnson"s Creek" als Skiffle-Rock sehr ländlich daher. Zu den bewegendsten Momenten der Platte kommt es immer dann, wenn Olsons Stimme vom wunderschönen, hellen Organ seiner Gattin Victoria kontrastiert wird. Vom Tempo her eher ruhig gehalten, von der Stimmung melancholisch, ist Mark Olson mit seiner Band ein hübsches Herbstalbum gelungen, das aber auch zu anderen Jahreszeit das Herz jedes Americana-Fans erwärmen sollte. For sure! --Thomas Bohnet