Tragischer Tod eines Produzenten. Ende 1999 kam Suba bei einem Zimmerbrand in seinem Heimstudio in São Paulo ums Leben. Das Unglück verhinderte, dass der aus Serbien stammende DJ seinen größten Erfolg miterleben konnte: Unter seiner Regie entstand Bebel Gilbertos sensationelles Debüt Tanto Tempo, welches seither völlig zurecht ganz oben auf der Brazilectro-Welle schwimmt. Kenner empfehlen natürlich auch Subas eigenes Album São Paulo Confessions weiter, welches kurz vor dessen Tod erschien. Daran jedenfalls knüpft die nun vorliegende Hommage zu Ehren des Erneuerers an. Und sie ist keine bloße Pflichtübung der Beteiligten. Vielmehr lässt Tributo noch einmal höchst eindrucksvoll Subas Einfluss und Talent Revue passieren. Suba, der sich in seinem "Samba Do Gringo Paulista" mit feiner Ironie als Gringo aus São Paulo outete, paarte in seiner Arbeit mit der Chanteuse Marina Lima, dem Disco-Tiger Edson Cordeiro oder der neotraditionellen Avantgarde-Folk-Truppe Mestre Ambrósio aus Pernambuco Vielseitigkeit und Pioniergeist mit einem tiefen Verständnis brasilianischer Musik, das sich bei weitem nicht nur auf das wohlfeile Unterlegen eines gesampelten Sambabeats beschränkte. Tributo jedenfalls vereint 16 absolut gelungene Mixe, Neuinterpretationen und Livemitschnitte von der Sängerin Cibelle, Buscemi, Zero db oder den Boyz From Brazil (aka Gotan Project). Mithin einen Künstlerstamm mit vielen bisher unbekannten Arbeiten, die sich -- schöner Nebeneffekt -- aufs Angenehmste von den meisten "brazilectrisch" daher kommenden Produkten aus Europa abheben. Alles in allem eine Widmung, die Suba bestimmt gefallen hätte. --Wolfgang Zwack