Die ehemaligen Yardbirds-Musiker Keith Relf (v./.g.) und Jim McCarty (dr.) gründeten nach einer Single-Veröffentlichung unter dem Namen Together ("Henry´s Coming") Anfang "69 das avantgardistische Klassik/Pop-Quintett Renaissance, zu dem außer ihnen noch Keiths Schwester Jane (v.), Ex-Nashville Teens-Keyboarder John Hawken und Bassist Louis Cennamo gehörten. Die erste, sehr gute LP Renaissance kletterte bis auf Platz 60 der UK-Albumcharts, doch der Nachfolger Illusion fiel dermaßen Flower Power-kitschlastig aus, dass die Scheibe nur in Deutschland erschien und die Band sich frustriert auflöste. Einige der Musiker formierten "77 die Gruppe Illusion, während Renaissance ab "72 von einer komplett anderen Besetzung weitergeführt wurde. Tragende Säule des neuen Line-ups war Gitarrist Michael Dunford, der auf Illusion beim von ihm verfassten "Mr. Pine" als Gastgitarrist zu hören ist. Der Song bleibt der einzige Höhepunkt einer durchschnittlichen Platte, bei deren Ausarbeitung entweder kein einziger Künstler auch nur ansatzweise von der Muse geküsst wurde oder die komplette Band im Mega-Drogenrausch völlig uninspiriert vor sich hin dudelte. Wer Renaissance auf ihrem Höhepunkt erleben will, sollte sich lieber Scheherazade And Other Stories, Ashes Are Burning oder das grandiose Live-Doppelalbum Live At Carnegie Hall zulegen. --Michael Rensen