Eine Alpensinfonie

Preis 16.24 USD

EAN/UPC/ISBN Code 743215712824


Hersteller Sony-Bmg

Die CD enthält die Tondichtung Macbeth, die man als frühestes Exemplar dieser Gattung im Werkkatalog von Richard Strauss betrachten kann, und die monumentale Alpensymphonie, komponiert in den Jahren 1911-1915, die, selbst schon ein Nachzügler im Straussschen Oeuvre, gleichzeitig einen Schlusspunkt der Gattung überhaupt darstellt, einen wahrhaft apotheotischen allerdings. Will man diese Musik genießen, so sind Reflexionen darüber zu vermeiden, ob und inwiefern Strauss die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts durch sein Schaffen vorangebracht hat, ob er ein Eklektizist und ein Anachronist war und was sonst an derartigen Unkenrufen sich Gehör verschafft. Tatsache ist, dass Richard Strauss ein Meister im Umgang mit dem größtmöglich besetzten Orchester ist (im Fall der Alpensymphonie kommen zu den ohnehin gewaltigen Dimensionen noch Wind- und Donnermaschine sowie Klingelwerk hinzu). Niemals macht er damit einfach Krach (wie sein Vater angesichts der gewaltigen Partitur der Symphonia Domestica befürchtete), sondern er kombiniert die Instrumente und Instrumentengruppen in subtiler Art und Weise zu immer neuen Klangerlebnissen. Insofern trifft ihn auch keine direkte Schuld am Zusammenbruch der spätest-romantischen Musik zu Beginn des 20. Jahrhunderts, denn es sind nur seine Besetzungen, die man als monströs bezeichnen kann, nicht jedoch seine Werke. Selbstverständlich gibt es in der Alpensymphonie auch unzählige Lautmalereien, mehr als in den vorausgegangenen Tondichtungen: Es rieselt der Bach am Weg, der Wasserfall fällt in perlenden Kaskaden herab, die Kuhglocken läuten, und später stürmt und donnert es. Trotzdem geht die Musik niemals in dieser Abbildhaftigkeit auf, sondern es gibt immer auch rein musikalische Bezüge und Entwicklungen, die das Werk jenseits des literarischen Programms zusammenhalten. Ein Riesenspaß ist es, die geniale, abwechslungsreiche Musik des wohl größten Orchestervirtuosen unseres Jahrhunderts anzuhören, gespielt vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Lorin Maazel, der, nachschöpfend als Dirigent, ein ähnlicher Klangvirtuose ist wie Richard Strauss als Komponist. Maazel bekannte in einem Interview im Straussjahr 1999 seine Liebe zur Alpensymphonie und zur Musik von Strauss überhaupt. In der Verbundenheit des Komponisten mit der Natur sieht Maazel eine wesentliche Inspirationsquelle für Strauss" kompositorisches Schaffen und gleichzeitig eine Parallele zu seinem eigenen Lebensgefühl. In seiner überzeugenden Interpretation dieser Musik vermag er das hörbar zu machen. --Michael Wersin