Abseits des Hype-Wahns und der Argusaugen der Pop-Maschinerie fliegt so manche Band in Frankreich lange unter dem Radar. Da bleibt dann Gruppen wie den Hush Puppies Zeit, umso höher aufzusteigen, um sich mit einem feinen, sehr reife klingende Debüt-Album wie The Trap vorzustellen. Auffällig ist, wie ungeniert, unbelastet und lässig das in Perpignan als Likyds gegründete und in Paris als HushPuppies (so die korrekte Schreibweise) reaktivierte Quintett mit unterschiedlichsten Genres spielt. Frei von einer französischen Gitarren-Rock-Sozialisierung wandeln die fünf Männer zwischen Geschichte und Gegenwart, ohne sich ein Korsett überzustülpen. Mal wird mit Dreck geworfen, dann fliegen wieder die Blumen. Die Einflüsse kommen aus den eigenen Anfangstagen als psychedelische Garagen-Rocker, was verblasste Erinnerungen an die famosen Vietnam Veterans weckt. Dazu integrieren HP dezent Elektronik (Air) und dringen tief bis in die jüngere englische Gitarren-Historie vor. Undertones, Maximo Park, Artic Monkeys oder auch die schwedischen Mando Diao mögen bei den mal auf Up-Tempo hochgeschalteten, mal gemäßigt dahinfließenden Songs Pate gestanden haben. Das aber mit einem Abstand, der die HushPuppies vom Vorwurf reiner Kopisten befreit. Einmal kommen die attraktiven Messieurs sehr unaufgeregt und charmant daher und dann lassen sie es sich auch nicht nehmen, einige Stücke in der Heimatsprache zu singen. Vor allem aber kommen herrliche Vintage-Keyboards-Sounds üppig zum Einsatz, die diesem mit Hits gespicktem und vor Melodien explodierendem Album eine ganz besondere Note verleihen. Ist das der Beginn einer neuen französischen Revolution? --Sven Niechziol