Seit 120 Jahren lieben Kinder aller Nationen das kleine Mädchen Heidi aus den Schweizer Bergen. Diese achte Videokassette enthält die Folgen 15 und 16 der insgesamt 26-teiligen Realverfilmung aus dem Jahr 1978. Im Hause Sesemann scheint es zu spuken, und natürlich sind alle sehr aufgebracht und glauben gar, ein Dieb würde nachts durchs Haus schleichen. Sebastian und Johann werden angewiesen, Nachtwache zu halten. Doch als sie eines Nachts "Das Gespenst" entdecken, bekommen sie es mit der Angst zu tun. Sofort unterrichtet Fräulein Rottenmeier Klaras Vater. Er lüftet gemeinsam mit Dr. Classen das Geheimnis: Es ist Heidi, die unwissend im Schlaf umherschleicht. Vor lauter Kummer und Heimweh ist das arme Mädchen mondsüchtig geworden. Da gegen Sehnsucht keine Pillen helfen, entscheidet Herr Sesemann, dass Heidi zu ihrem Großvater auf die Alm zurück darf. Während sich Heidi übermäßig freut, kann Klara ihre Tränen nur mühevoll zurückhalten. Einzig die Aussicht, Heidi im Sommer besuchen zu dürfen, hält sie aufrecht. Mit Sebastian als Begleitung macht sich Heidi auf "Die Heimreise". Die vorliegende Verfilmung des Romans aus den Jahren 1880/1881, der wegen des Kindes im Mittelpunkt der Erzählung als revolutionärer Vorreiter der modernen Jugendliteratur gilt, hält sich eng an die Buchvorlage, die weitest gehend in einem vornehmen Haushalt des ausgehenden 19. Jahrhunderts spielt. Besonders erwähnt sei hier die herausragende schauspielerische Leistung von Katia Polletin, die mit ihren großen, braungrünen Augen und dem braunen, burschikosen Lockenkopf eine sehr beeindruckende Heidi abgibt. Letztlich wurden jedoch alle Charaktere sehr prägnant herausgearbeitet. Auch optisch nimmt die Verfilmung durch blasse Farben Bezug auf die damalige Zeit. Vom Schulkind bis zum Opa wird jeder große Freude an der sensiblen, romantischen Umsetzung haben, bei der so manch ein Erwachsener in schöne Kindheitserinnerungen verfällt. --Simone Gefeller