Ein Happy Birthday für ein Musikerbaby: Starbassist Victor Baley fasziniert jetzt nicht mehr nur mit charakteristischem Anschlag sondern (erstmals) auch mit handsigniertem Instrument. Auf der neuen CD That"s Right präsentiert er stolz den Victor-Bailey-Signature-Bass -- fett, knurrig, ein wenig ordinär: Fender Sound plus Bailey Specials. Auch musikalisch birgt das mittlerweile dritte Soloalbum des Wahlkaliforniers die eine oder andere Überraschung: neben klassischem Funk-Jazz, Powerfusion und einer bluesgetränkten Ballade mit Gesang wagt Bailey sich diesmal noch ein Stückchen weiter vor -- ein unorthodoxes Duett für Bass, Overdubs und Drumcomputer wirkt beinahe wie eine Etüde für gleichmäßiges Triolenspiel und strahlt eine seltsam dunkelsüße Spannung aus. Bei "Steamy", wenngleich nicht von Bailey selbst sondern von Klarinettist Benny Maupin komponiert, riecht es stark nach nordischer Weite, meditativem Crescendo. Eines jedoch bleibt allem was Bailey anfasst, gemeinsam: Swing und Groove sind Konstanten, die der erfahrene Solist und Sideman um keinen Preis herausrückt. Wenn man wie er für Weather Report, Bill Evans, Madonna, Randy Brecker und Joe Zawinul gespielt hat, kann man das verstehen. Auch die Crew mit Jim Beard (Keyboards), Lenny White und Omar Hakim (Schlagzeug), Dean Brown (Gitarre) und Bill Evans (Saxofon) weist darauf hin: Satt und rhythmisch elektrisiert tanzt die Musik davon, klingt selbst in Tuttibesetzung nicht überladen -- auch wenn es Jim Beard womöglich gut angestanden hätte, auf das eine oder andere (klanglich angestaubte) Füllwerk bescheiden zu verzichten. --Katharina Lohmann