Higher Planes

EAN/UPC/ISBN Code 718755526620



Dass der finnische Musiker und Produzent Jimi Tenor sich nur ungern an musikalische Stilvorgaben oder Grenzen hält, hat er in den letzten neun Jahren vor Erscheinen dieses Albums ausgiebig unter Beweis gestellt. Zuletzt 2001 auf dem Album Utopian Dream. Und doch gelingt es ihm auf Higher Planes, seinem ersten Longplayer für das in Berlin ansässige Label Kitty-Yo, erneut zu überraschen. Die zwölf Songs sind wie gewohnt stilistisch schwer einzuordnen. Jimi Tenor verbindet in Songs wie "Trumpcard" oder "Cosmic Drive" Funk mit Jazz-, Psychedelic-Rock- und Bigband-Einflüssen. Ein wahrlich elektrisierender Sound-Cocktail, der vom Hörer höchste Aufmerksamkeit und Konzentration verlangt. Trotz der vielfältigen Bezüge in die Vergangenheit klingen die Tracks deutlich geradliniger als die Stücke auf seinen vorhergehenden Produktionen. Jimi Tenor schreckt in Stücken wie dem mit einem hochinfektiösen Funk-Groove ausgestatteten "Black Hole" oder dem nicht minder mitreißenden "Let The Music" nicht dafür zurück, sich ausgiebig bei Künstlern wie George Clinton zu bedienen, die in den 70er-Jahren die Funk-Musik mit allerlei schrägen Experimenten vor der Erstarrung retteten. Ähnlich arbeitet Tenor heute: Immer wenn er Gefahr läuft, dass seine Songs ein wenig zu herkömmlich klingen, schlägt er schnell ein paar unerwartete Kurven. Dass er sein Handwerk wirklich perfekt beherrscht, wird nicht zuletzt bei Balladen wie "Spending Time" deutlich, die trotz aller soundtechnischen Verweise in die Vergangenheit extrem modern und zeitgemäß wirken. --Norbert Schiegl