Die Sampler aus Putumayos Global Mix Paket entpuppen sich als wahre Wundertüten. Einige jüngere Alben aus der formidablen Weltmusikserie mit dem bunten Coverdesign stehen unter dem Motto "Odyssee". Dublin To Dakar folgt der Spur der Kelten von den Britischen Inseln über Frankreich, Spanien, Italien und Algerien bis nach Westafrika. Gemeinhin wird die keltische Kultur immer noch auf Irland und Schottland beschränkt. Das allerdings hat den Geschmack vieler Amerikaner getroffen. Das Lord Of The Dance-Bühnenspektakel füttert eine stetig wachsende Fangemeinde und Namen wie Loreena McKennitt, The Chieftains oder die hier vertretene Oysterband beschwören das keltische Erbe diesseits und jenseits des Atlantiks, während der Dudelsackspieler Carlos Núñez aus Spanien den Verbindungen galizischer Musik mit irischen Melodien und Flamenco nachspürt. Dublin To Dakar geht da geographisch noch weiter und dem desöfteren propagierten weltweiten Keltentum auf den Grund. Dabei zeigt sich die Zusammenstellung ausgesprochen offen für Stilexperimente und Fusionsversuche. Die Eröffnungsnummer vereint gleich zwei Meister ihres Metiers: Den bretonischen Harfenisten Alan Stivell und Afro-Pop-Star Youssou N´Dour. Auch die Formation Baka Beyond sucht Verbindungen zwischen der Musik afrikanischer Pygmäen und keltischen Traditionen. In dieselbe Kerbe schlägt auch die schottische Gruppe Capercaillie in ihrer Zusammenarbeit mit dem weiblichen Vokalduo Sibeba aus Guinea. Wenngleich das historische Fundament für derartige kulturelle Verbindungen wenig gesichert ist, so spricht doch die Musik auf Dublin To Dakar eine eigene, teils sehr überzeugende Sprache. --Paige La Grone