Auf dem Cover ihres Debütalbums mit dem ironisch-trockenen Titel The Texas-Jerusalem Crossroads wirkt das texanische Trio Lift To Experience auf den ersten Blick wie die durchschnittliche Ausgabe irgendeiner alternativen Countryband: Große Hüte, bestickte Hemden, Blick leicht in die Ferne gerichtet. Ganz so, als wären sie nach einem Überfall auf ihre Kutsche auf der Straße nach El Paso gerade noch mit dem Leben davongekommen. Doch schon nach wenigen Stücken wird deutlich, dass hinter Lift To Experience wesentlich mehr steckt. Dies sind nur mehr Countrysongs vom geistigen Hintergrund her. Musikalisch jedoch ähneln sie einem berauschend dahintreibenden Gitarrentrip, stark beeinflusst von so wegweisenden (und britischen!) Acts, wie den Cocteau Twins und -- ganz besonders -- My Bloody Valentine. Sein flattriger Sopran hat dem Sänger Josh Pearson zweifelsohne schon mehr Vergleiche mit Jeff Buckley eingebracht, als ihm lieb sein kann. Aber auf dieser Ebene Kritik zu üben, hieße, einen jungen Fussballer dafür zu verdammen, dass er wie Pele spielt. Welche Richtung Lift To Experience auch immer einschlagen, sie sind es wert, dass man ihnen Beachtung schenkt. --Andrew Mueller