Der letzte Ausweg
Die späten 60er und frühen 70er Jahre hatten es damals fast überall auf der Welt in sich: Politische Unruhen und Massendemonstrationen prägten das Bild dieser Epoche. Von den schrecklichen Gräueltaten im Vietnamkrieg traumatisiert und unzufrieden mit den sozialen und gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, fühlten sich vor allem die Studenten berufen, für eine bessere Welt zu streiten. So wie der junge Jerry Savage in New York. Dieser wird in dem 1970 von Regisseur David Allen Schnitzer gedrehten Film von Hollywood-Legende Sylvester Stallone verkörpert. Der später als Rocky und Rambo gefeierte Stallone ist hier, nach seinem eher halbseidenen Debüt in „Italian Stallone“, als blutjunger 25-jähriger in seiner zweiten Rolle vor der Kamera zu bewundern. Neben dem Schauspielstar verdienen sich Rebecca Grimes, Vickie Lancaster und der später eher als Regisseur in Erscheinung getretene Anthony Page schauspielerische Meriten. Stallone´s Savage ist der Anführer einer Gruppe politisch interessierter Jugendlicher in den späten 60er Jahren. Die amerikanische Protestbewegung ist in vollem Gange und die jungen Leute stoßen auf skandalöse Machenschaften: Ein scheinbar normales Unternehmen ist sich nicht zu schade, mit Militär-Diktaturen in der Dritten Welt Geschäfte zu machen. Diese Firma stellt Tigerkäfige her, in denen nicht etwa selbige hinter Gittern sitzen sollen, sondern vielmehr dazu dienen, politische Gefangene einzusperren und zu foltern. Zunächst versucht die Gruppe mit Hilfe der Presse dieses skandalöse Gebaren an die Öffentlichkeit zu bringen. Die Medien interessieren sich aber nicht für den Fall und die Gruppe muss sich entscheiden: Hier die Sache auf sich beruhen zu lassen oder gegen das Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu kämpfen. Man entscheidet sich fatalerweise für das Mittel der Gewalt. Mit Hilfe eines bekannten Terroristen will die Gruppe um den jungen Jerry Savage eine Bombe bauen, um den Bösewichtern ein für alle Mal das Fürchten zu lehren und die üblen Geschäfte zu unterbinden. An diesem Punkt kommt auch das amerikanische FBI ins Spiel, das den jungen Polit-Aktivisten von nun an im Nacken sitzt. Die selbst gebastelte Bombe tötet jedoch versehentlich die Freundin von Anführer Jerry Savage... Zunächst als Sozial-Drama gestartet, entwickelt sich „Der letzte Ausweg“ zusehends zum nervenaufreibenden Polit-Thriller. Und nach extrem spannenden 83 Minuten bleibt für die Gruppe um den aufstrebenden Jung-Schauspieler Sylvester Stallone nur ein letzter Ausweg: Der Tod.