Belgien scheint schier unerschöpflich an musikalischen Talenten zu sein. Nach dem Weltstar Helmut Lotti kommt nun Freddy Birset auf uns zu. Der Belgier mit der weißgrauen Haarmähne stammt aus Genk und singt, spielt und komponiert seit den wilden 60er-Jahren. Als Leadsänger einer Bigband widmete er sich in den 70er-Jahren Swing und Jazz, um dann doch wieder -- und zwar für immer -- zum französischen Chanson zurückzukehren. Seine eigenen Chansons und die seiner Idole wie Gilbert Bécaud führten ihn rund um den Globus, sogar in Russland und Amerika gab er Konzerte. Nun macht sich Freddy Birset also auf, auch Deutschland zu erobern. Und da geht er auf Nummer sicher. Neun der 13 deutschsprachigen Lieder und drei der französischen Bonustracks waren bei uns Hits. Mit samtig sonorer Stimme, die irgendwo zwischen Joe Dassin und Herman van Veen liegt, interpretiert Freddy Birset Welterfolge wie Bécauds "Nathalie", "Et maintenant - Was wird aus mir" und "L"important c"est la rose - Überall blühen Rosen", Gérard Lenormans "La ballade des gens heureux - Das bleibt immer ein Geheimnis", Adamos "Inch Allah" mit neuem Text oder auch Moustakis "Le meteque - Der Vagabund". Dazu gibt es, ganz im Stil der anderen Oldies aus den 60er-Jahren, auch drei eigene Lieder: das gefühlvolle "So gib mir heute deine Hand", das nachdenkliche "Alter Clochard", und der aufmunternde Bossa Nova "Halte deinen Atem an". Fazit: eine nette, unterhaltsame CD für lange Winterabende, die Erinnerungen an die 60er-Jahre weckt. --Julia Edenhofer