Faceless [Musikkassette]
Die US-Megaseller trotzen dem Nu-Metal-Abwärtstrend mit einem erdigen, intensiven Album, das keine aufgeblasene Produktion oder tonnenweise Sound-Effekte braucht um überzeugen zu können. Faceless konzentriert sich vornehmlich auf Godsmacks größte Stärken: räudige, energische Riffs, lebendiges, grooviges Drumming und die einzigartige, knarzige Stimme von Frontmann Sully Erna. Noch kompromissloser als auf den letzten Scheiben stellen die Boston-Boys treibende, organische Rhythmen (sehr gefällig hinter dem Drumkit: Ex-Amen- und Ex-Ugly-Kid-Joe-Schlagzeuger Shannon Larkin) und Ernas eindringliche "Mit-Haut-und-Haaren-Vocals" in den Mittelpunkt. Das Ergebnis ist meilenweit entfernt von glatt polierten Nu-Metal-Scheiben wie Linkin Parks Meteora und weist eher Ähnlichkeiten mit High-Energy-Kapellen wie den Deftones oder System Of A Down auf. Im Vergleich zu diesen beiden Acts geht man allerdings deutlich rockiger und geradliniger zu Werke. Am wichtigsten sind stets die Melodien -- und diese können auf Faceless von vorne bis hinten überzeugen. Egal ob die Nu-Metal- bzw. Rock-Welle nun abebbt oder nicht: Godsmack werden auch den nächsten Trend überleben. Wetten? --Michael Rensen