Scum

Preis 20.64 USD

EAN/UPC/ISBN Code 5018615100324


Land United Kingdom

Das 1987er Debütalbum der englischen Brachialgötter Napalm Death ist das wichtigste Tondokument aller Zeiten in Sachen Grindcore. Was ungefähr 99,9 Prozent aller Musikkonsumenten als Zumutung oder puren Krawall abtun, ist für Grindcore-Fans purer Kult, das Nonplusultra. 28 Stücke werden von den Engländern in 33 Minuten heruntergeholzt. Noch hat die Band nichts mit Metal, speziell Death Metal am Hut. Vielmehr sind es die Crustcore-Welle der frühen Achtziger, der japanische NoiseCore sowie Punk, die Napalm Death beeinflusst haben. Drei Akkorde, erdiges ICE-Gebretter, schlampige Soli, ein unverständliches Rülpsen kurzer, zumeist politischer Textzeilen -- das ist Scum. Von der Gründermannschaft ist nur noch Gitarrist Bill Steer noch an Bord. Bemerkenswert: Eingebellt wurden die Songs damals von Lee Dorian, der Jahre später mit Cathedral zuerst auf Doom-Pfaden einem Langsamkeitsrekord hinterher kroch und derzeit im Stoner Rock / Black Sabbath-Fieber musiziert. --Wolf-Rüdiger Mühlmann Amazon.de Von der Urgewalt dieses Albums hat sich die Szene bis heute nicht erholt. Napalm Death waren Mitte der Achtziger ein zusammengew|rfelter Haufen aus Leuten, die unter anderem bei Acts wie Carcass, Godflesh, Heresy und Unseen Terror spielten und quasi nebenbei mit unglaublich schnellem und brutalem Grind-Gemetzel ein solches Aufsehen erregten, dass Napalm Death schnell zu einem Fulltime-Job wurden. Die Besetzung, die die A-Seite dieser Scheibe einspielte, zerfiel schnell, so dass vom Original-Line-up (das sich bis ca. 1981 zur|ckverfolgen ldsst) niemand mehr in der Band war. Dennoch wirkt Scum fast wie aus einem Guss. Die Briten mixten ultraheftigen Hardcore mit fiesen Metal-Riffs (besonders Celtic Frost sind aus den langsameren Parts immer wieder gut rauszuhvren) und der \berschallgeschwindigkeit von Acts wie Siege. Das Ergebnis blies einfach alles weg, was bislang auf die Menschheit losgelassen worden war. Vom einsek|ndigen Inferno ("You Suffer") bis zum gut strukturierten Nackenbrecher ("Siege Of Power") war alles an Bord. Die Intensitdt der Scheibe sorgte f|r Interesse in sdmtlichen Hardstuff-Lagern und auch bei vielen Musikern. Selbst Freejazzer lie_en sich von dem Werk beeindrucken (was Jahre spdter in der Naked City-Kollaboration des damaligen Napalm-Drummers Mick Harris und Jazz-Kultfigur John Zorn m|ndete). Andere Bands haben bald probiert, dem Ganzen noch einen draufzusetzen, drifteten dadurch aber nur in den Bereich der Nervigkeit ab. Scum hingegen ist bei aller Heftigkeit f|r ge|bte Ohren eine absolut hvrbare und immer wieder gvttliche Angelegenheit. --Jan Jaedike