Broke Down
Austin beherbergt abseits von Nashville so viele Talente in den gerade mal zwei Straßen mit Clubmeile, dass manche Musiker kaum Jobs bekommen, auch wenn sie gut sind. Slaid Cleaves jobbt deshalb als Mischpultmann in einer Kaschemme oder verdient sich bei Pharmaco als Versuchskaninchen für alle möglichen medizinischen Hammer die Bucks -- falls er nicht gerade in einem altersschwachen Transporter quer durch Amiland zockelt, um seine Verlierergeschichten loszuwerden. Broke Down passt zu so einem Troubadour: Die Karre bröselt dem Sänger mit der brüchigen und dennoch jugendlich-hippen Stimme offensichtlich ständig unterm Arsch weg -- broke down engine. Das repariert er dann selber und schreibt Songs über andere Leute, die ihre Jobs verlieren, den Verlust geliebter Angehöriger nicht verschmerzen, von besseren Zeiten träumen und trotz allem nicht irre werden. Solche Geschichten präsentiert Cleaves auf seinem dritten Album mit einer musikalisch gut gewappneten Truppe, die mit feinem Gitarren-Twang und immer dem richtigen Rhythmus dient, selbst bei so furchtbaren Sachen wie einem "Breakfast In Hell". --Uli Lemke