Monica"s Story

Dieser Titel ist in englischer Sprache. Obwohl es sich um ein offizielles Dokument handelt, liest sich der 1998 veröffentlichte Starr Report wie ein pikanter Roman über den mächtigsten Mann der Welt, US-Präsident Bill Clinton, und eine junge Praktikantin, Monica Lewinsky, die als verwöhnte Göre aus Beverly Hills porträtiert wird, die Oralverkehr mit dem Präsidenten hat, während dieser am Telefon mit Kollegen spricht. Nachdem der Skandal bekannt wurde, verbrachte Andrew Morton, der Autor von Diana: Her True Story, Monate damit, Lewinsky zu interviewen. Das Ergebnis ist Monica"s Story. Darin behauptet er, daß das Bild, das der Starr Report von Lewinsky zeichnet, völlig falsch sei. Morton glaubt, daß Lewinsky und der Präsident eine emotionale und für beide Seiten befriedigende Beziehung hatten, die -- unter anderen Umständen -- wahrscheinlich geheim geblieben wäre. Obwohl er mehr oder weniger dieselben Themen behandelt wie der Starr Report, fügt er mit dem Ziel, die Tiefe der Beziehung aufzuzeigen, Details von Gesprächen zwischen Lewinsky und Clinton hinzu. In Kapiteln mit Titeln wie "Grunge, Granola, and Andy" und "Terror in Room 1012" zeichnet er das Porträt einer "Kindfrau", die sexuell ungezwungen ist, aber auch intelligent, liebevoll und mit guten Manieren. "[Sie] könnte jedermanns Schwester sein", schreibt er, "jedermanns Tochter." Das Buch ist jedoch am interessantesten durch seine Beschreibungen der politischen Intrigen, der Lügen und der Täuschung, die aus Kenneth Starrs Untersuchung resultierten. Anführerin der üblen Bande ist die als böse und schamlose Manipulatorin beschriebene Linda Tripp, die aus reinem Eigennutz Lewinsky verriet und den Skandal auslöste (sie hatte die Absicht, ein Buch über Clinton zu schreiben). Morton untersucht auch den Haß der Medien gegenüber Lewinsky -- besonders der weiblichen Schreiber, die von ihrem Gewicht und ihrer Körperfülle besessen waren. "So wie der O.J.-Simpson-Prozeß die Rassenkluft aufdeckte, die durch die amerikanische Gesellschaft verläuft", argumentiert er, "so hat die Monica-Lewinsky-Story auf den unterschwelligen Frauenhaß, der noch immer das Leben in Amerika durchdringt, aufmerksam gemacht." Monica"s Story ist eine spannende Geschichte -- Pornographie, Phantasie, Farce, politischer Kommentar und Tragödie in einem. --Dale Kneen