Staatsfeind Nr. 1 Ltd. Edt
Preis 76.35 USD
Mit seinem dritten Album innerhalb eines Jahres, seinen Zwischenstopp als Sonny Black mit Carlo Cokxxx Nutten 2 mit eingerechnet, etabliert sich Bushido endgültig als der fleißigste Rapper in Deutschland. Und wer dachte, das unter seiner außergewöhnlichen Produktionsgeschwindigkeit fast zwangsläufig die Qualität seiner Songs leidet, der wird angenehm überrascht sein, das er auch auf Staatsfeind Nr. 1 die Spannung ohne Probleme 50 Minuten aufrechterhält. Auch diesmal geht er inhaltlich keine Kompromisse ein, wohlwissend, dass er damit wieder ordentlich anecken wird. Seine Texte sind noch immer voll von Gewaltphantasien, die aber zum Teil so übersteigert wirken, dass jeder einen Fehler macht, der sie für bare Münze nimmt. Auch wenn Bushido den Humor nicht unbedingt erfunden hat, ist doch vieles was er in Songs wie "Waffendealer" oder dem gemeinsam mit seinen Homies Saad und Chakuza eingespielten "Der Sandman" mit Absicht stark übertrieben formuliert. Doch gerade aus seiner unverblümten Sprache, kombiniert mit recht derben Beats generiert Bushido jene Energieschübe, die den entscheidenden Unterschied zu den Songs der Konkurrenz ausmachen. Auch Staatsfeind Nr. 1 ist wieder nichts für zarte Gemüter, aber seine Fans werden an Tracks wie "Die Stimme der Nation" oder dem nicht weniger aufregenden "Untergrund", bei dem Eko Fresh ein paar Reime besteuert, ihre wahre Freude haben. Bushido denkt gar nicht daran, sich wegen seines großen Erfolgs ein wenig gemäßigter zu präsentieren. Seine Ansprachen sind noch immer sehr direkt und schnörkellos. Musikalisch präsentiert sich Bushido nicht ganz so düster wie auf dem Vorgängeralbum Electro Ghetto. Für viele Tracks zeichnet das Produktionsteam Beatlefield alias Chakuza und DJ Stickel aus Linz verantwortlich. Weitere Beats stammen zudem von Sti, Decay und Rizbo. Zu den besten Tracks zählt neben dem bereits als Single veröffentlichten Endgegner vor allem das schwer bouncende "Harter Brocken", bei dem J.R.Writer von der US-Rap-Formation Diplomats für die nötige lyrische Bodenhaftung sorgt. --Norbert Schiegl