Alle Jahre wieder tauchen sie auf, die Weihnachtsalben. Nun reihen sich also auch die Pearlfishers mit A Sunflower At Christmas in die kilometerlange Schlange mit Musikern sämtlicher Genres ein. Das lässt Böses wie Kommerz, ausgelutschte Coverversionen oder sentimentaler Müll erahnen. Da macht David Scott, Mastermind der Gutmenschen-Popband aus Schottland aber nicht mit. Hier klingt Weihnachten ein wenig anders als Gefühlsduselei, auch wenn der Mann aus Glasgow Fan von Weihnachten ist. Allerdings nicht von Kaufrausch-Orgien zwischen Lichterketten und Lametta, mehr von dessen Besinnlichkeit und der Vorfreude auf die kommende warme Jahreszeit. Das heitere Eröffnungsstück "Snowboardin’" ist wie mit dem Brett über die Sanddünen zu flitzen - immer eine Beach-Boys-Melodie im Ohr. Auch "Winter Roads" hat den Wunsch nach Sonne, nach Verliebtsein, danach, das Grau dieser Jahreszeit wegzuwischen. Am deutlichsten besingt Scott das mit den Worten "...she gave me a sunflower at Christmas to light up the dark with memories of summer..." im Titelsong. So läuft dieses Minialbum mit seinen sechs neuen Kompositionen plus der Coverversion des Traditionals "Away In A Manger" über vor süßlichen Zuckerguss-Melodien, Harmoniegesängen und eisschmelzenden Arrangements. --Sven Niechziol