Sting - ...All This Time [VHS]

Preis 14.20 USD

EAN/UPC/ISBN Code 606949316938


Hersteller Interscope Records

Eigentlich sollte es ein fröhlicher, unbeschwerter Abend werden. Anlässlich seines 50. Geburtstages hatte Sting 200 Freunde und Bekannte nach Italien eingeladen und wollte mit ihnen im Rahmen eines intimen Unplugged-Konzertes feiern. Doch dann kam alles ganz anders. Es war der 11. September 2001 und am Nachmittag vor dem Auftritt erreichte die Musiker die Nachricht von den Terroranschlägen in New York und Washington. Nach einer Diskussion, ob der Live-Gig überhaupt stattfinden sollte, begaben sich die Künstler zwar auf die Bühne, den Programmablauf hatten sie zuvor allerdings aus Respekt vor den Opfern umgestaltet. Sting leitete das Konzert sichtlich betroffen mit sehr persönlichen Worten über die schrecklichen Vorfälle ein und eröffnete den Songreigen danach passend mit dem nachdenklichen, stillen "Fragile". Es folgte ein eher besinnlich ausgerichtetes Live-Erlebnis mit zahlreichen Gänsehautmomenten, in dem der Sänger und Bassist seine Lieblingstitel aus der Police-Phase sowie der Sololaufbahn in überarbeiteten, halbakustischen Arrangements anstimmte. Gordon Sumner gewann dabei Hittiteln aus sämtlichen Schaffensperioden gänzlich neue Seiten ab. "A Thousand Years" etwa erklang als Modernjazz-Ballade in der Nachfolge von Miles Davis selig, "Roxanne" wies argentinische Tango-Anleihen auf, "Brand New Day" war im Gospel-Format vertreten, "Don"t Stand So Close To Me" stattete man mit klassizistischen Celloklängen aus, "All This Time" hatte etwas von einem alten Motown-Soul-Stück, und "If You Love Somebody Set Them Free" wurde zur Partynummer mit schmetternder Bläserbegleitung. So interpretierten Sting, Dominic Miller (Gitarre), Kipper (Keyboards), Manu Katché (Drums), Jason Rebello (Piano) und Chris Botti (Trompete) ein ums andere Mal Songerfolge der letzten 20 Jahre grundlegend anders, als man sie von den Studioplatten kennt. Und weil sie dabei zudem aus den eingangs erwähnten Gründen auch noch den Balanceakt zwischen der Freude an der Musik und der Trauer und Wut über die Terrorattacken hinbekamen, wurde daraus ein einzigartiges Konzert, an das man sich auch in vielen Jahren noch erinnern wird. Ein wahrhaft denkwürdiger Abend. --Harald Kepler