God Has Failed
Das Kürzel RPWL bezeichnet die Namen der vier Musikusse, die als Pink-Floyd-Coverband begannen und hiermit ihren Erstling -- komplett aus Eigenkompositionen bestehend -- abgeliefert haben. Nach Pink Floyd klingt man allerdings immer noch, will man auch gar nicht verhehlen. Die Frage ist nun, wie dies zu bewerten sei, ist es doch unmöglich, die Herren nicht an ihrem großen Vorbild zu messen. Zunächst einmal fällt das perfekte Arrangement auf: Alles wirkt sehr stimmig, ausgefeilt durchkomponiert und hervorragend umgesetzt -- symphonischer Rock, der seine dramatischen Momente durchaus hat. An Zitaten aus allen Schaffensperioden Pink Floyds mangelt es wahrlich nicht: Elektronikexperimente der Frühphase mit Synthiebombast der späteren Phase der Supergruppe teilweise direkt übereinander gelegt -- was einen wahren Kenner der Vorbilder ziemlich verwirren kann. Keines der dreizehn Stücke ist wirklich schwach, insgesamt eine durchaus hörenswerte Scheibe -- gäbe es die Originale nicht. Was God Has Failed fehlt, sind die magischen Momente, ist die Fähigkeit, in das Bewusstsein des Hörers einzudringen und es mit sich mitzunehmen. Jene mystische Spannung eben, wie sie wohl nur die Herren Waters, Gilmour, Mason und Wright entstehen lassen konnten. Dabei sind die Herren Risettio, Postl, Wallner und Lang im Einzelnen sicher die besseren Musiker, und ihnen vorzuwerfen, dass sie nicht zaubern können, wäre unfair -- denn wer kann das schon? --Felix von Vietsch