Peter Björn And John setzten auf ihrem dritten Album Writer’s Block die Tradition schwedischer Bands mit einem Faible für die Sechziger fort. Frühgeborene erinnern sich da gerne an die in den Achtzigern angesagten Makin’ Time, die Creeps, Nomads. Die Helden der jüngeren Geschichte heißen Shout Out Louds, Hives und und und über allen stehen ABBA. Sie alle haben etwas charakteristisches: tanzbare Beats, griffige, oft sonnige Melodien, klasse Harmonien, Tasteninstrumente und ein internationales Niveau, wie es die deutsche Pop-Szene nur selten erreicht. Peter Björn und John preschen vielleicht nicht so ungestüm nach vorne, wie viele ihrer skandinavischen Kollegen, denn sie rocken nicht, klingen dafür mit viel Pop-Appeal ausgestattet umso verschmitzter. Vor allem aber ist das sehr pfiffige Writer’s Block jede Sekunde unglaublich aufregend, wendungsreich und nie vorhersehbar. Das kurzweilige Vergnügen beginnt mit dem spröden Brit-Pop-Song „Objects Of My Afection“, der fest im englischen Gitarren-Sound der Mitachtziger (auch Anorak-Pop oder schlicht C-86 genannt) um Pastels oder Wedding Present steht. Überaus charmant wird es in dem flotten Track „Young Folks“, in „Amsterdam“ geben die Rasseln und Vintage-Keyboards den Ton an und egal, was dann noch an Tracks folgt, bleibt ein Schaulaufen. Vielleicht werden dank Writer’s Block ja (leider oft schwer zu findende Alben) von Bands wie Jet Set, Direct Hits, Times oder Cleaners From Venus wieder entdeckt. Deren Musik lebt in Peter Björn And John nämlich würdig weiter. --Sven Niechziol