The Lioness
Preis 13.47 - 23.27 USD
Die Band mit dem seltsamen Namen Songs: Ohia ist eines der derzeit spannendsten amerikanischen Musikprojekte, wobei die Ein-Mann-Gruppe leider noch viel zu unbekannt ist. Dabei veröffentlicht Songschreiber, Sänger und Gitarrist Jason Molina, der sich hinter dem Namen verbirgt, seit Jahren mit wechselnden Gastmusikerinnen und -musikern wunderschöne Singles und Alben. Der Mann aus Ohio hat sein Projekt übrigens nach einer hawaiischen Pflanze, Ohia, benannt, wobei "Songs" der eigentliche Name ist. Neben Songs: Ohia gibt es auch noch Songs: Radix und Songs: Unitas. The Lioness ist bereits das vierte Album von Songs: Ohia und vielleicht das bisher beste. Gastmusiker auf der in Glasgow eingespielten CD sind unter anderem -- man höre und staune -- Aidan Moffat von den befreundeten schottischen Arab Strap und Alasdair Roberts von den ebenfalls schottischen Appendix Out. Vor allem zu Arab Strap pflegt Molina eine Freundschaft, die sich auch im ähnlichen Musikansatz der Projekte ausdrückt. Nicht weniger verschroben als die Songs der Arab Strap kommen die Kompositionen von Songs: Ohia daher. Mal gibt es lediglich eine dezent gespielte, karge E-Gitarre und mit Besen bearbeitete Drums zum einfühlsamen Gesang des Sängers. Mal gesellt sich eine schräge Orgel dazu oder schrammelt eine Akustikgitarre. "Modern Love Songs" haben Arab Strap einmal ihre Stücke genannt, das könnte man über die melancholischen, berührenden Tracks von Songs: Ohia auch sagen. Sowohl vom Tempo her, das eher ruhig gehalten ist, als auch von den leichten Einflüssen aus Folk und Country, erinnern Molinas Stücke auch an die Musik von Will Oldham (Palace Brothers, Palace), zu dem ebenfalls eine musikalische Verwandtschaft besteht wie zu den Arab Strap. Egal, ob man das nun Lo-Fi, Slow-Core oder was auch immer nennt, The Lioness ist ein grandioses Album geworden, dem viele Fans zu wünschen sind! --Thomas Bohnet