Mit ihrem Debütalbum Supa Sista gelang der Sängerin aus Philadelphia vor zwei Jahren ein Einstand nach Maß. Dass Ursula Desiré Rucker zwei Jahre danach diese ausgezeichnete Platte fast mühelos in den Schatten stellt, darf man durchaus als kleine Sensation bezeichnen, ohne die herausragenden Qualitäten des ersten Longplayers dadurch in irgendeiner Weise zu mindern. Unterstützt wurde Ursula Rucker auch diesmal wieder von einer illustren Schar von Produzenten und Musikern, darunter solche Schwergewichte wie Jazzanova, King Britt, 4 Hero und The Roots. Erneut ist der fein gesponnene, mit Jazz-, Blues- und Elektronik-Sounds angereicherte Sound-Teppich an Vielschichtigkeit nicht zu übertreffen. Der Flow ihrer Reime und Geschichten ist einfach atemberaubend. Wütend und verzweifelt beschreibt und kommentiert sie das Treiben in dieser Welt. Ihre Sprachbilder sind dabei nur noch dichter und faszinierender geworden. Besonders deutlich wird das bei Stücken wie der ersten Single "Release", für die Little Louie Vega, die eine Hälfte des legendären Produzentenduos Masters At Work, die hypnotisierenden Grooves und Beats beigesteuert hat. Nicht weniger überzeugend klingt auch der von Tim Motzer und Robert Yancey betreute Titel "I/We", in dem Ursula Rucker noch einmal zum großen Rundumschlag ausholt und alles infrage stellt, was ihr gerade in den Sinn kommt. --Norbert Schiegl