Der Film folgt in seinen wesentlichen Handlungselementen Dostojewskis gleichnamigem Roman. Hauptfigur ist der verarmte Jurastudent Raskolnikow, ein schwärmerischer Phantast, der einen "perfekten Mord" plant. Das Treiben einer alten Pfandleiherin und Wucherin wird ihm zum Symbol der unheilvollen Macht des Geldes und zur moralischen Rechtfertigung ihrer Ermordung. Die ahnungslos hinzukommende Schwester der Wucherin wird, um Zeugen auszuschließen, von ihm ebenfalls getötet. Doch bald schon ist die Polizei Raskolnikow auf den Fersen, und nur ein Zufall kann ihn retten: ein religiöser Fanatiker bezichtigt sich der Tat und tötet sich selbst. Doch die Psychosen des Gewissens jagen Raskolnikow weiter... RASKOLNIKOW (1923) ist nach DAS CABINET DES DR. CALIGARI (1919/20) und GENUINE (1920) der dritte filmhistorisch relevante expressionistische Film Robert Wienes und ein weiterer Höhepunkt seines Schaffens. Realisiert wurde der Film mit Schauspielern von Stanislawskis Moskauer Künstlertheater. - Stummfilm 1923, B&W, engl. Intertitel, 88 Min.