The Nightly Disease
Preis 21.67 USD
Der norwegischen Rockband Madrugada gelingt es mit ihrem neuen Album The Nightly Disease tatsächlich, den Vorgänger Industrial Silence noch zu übertrumpfen. Was für ein Auftakt mit "Black Mambo"! Der bewährte, effektvolle Rockabilly-Hall auf den Gitarren schafft weite, leere Räume für Paranoia, Isolation und Angst, rückt die ausdrucksstarke Baritonstimme von Sivert Hoyem prägnant in den Vordergrund. Der eigenständige Sound der Band ist inzwischen Fakt, auch wenn Sänger Sivert weiterhin Anleihen bei Jim Morrison, aber auch Leonard Cohen bei "Step Into This Room" oder Iggy Pop und anderen bösen Buben fürs Titelstück macht. Dies ist ein wüstes, diabolisches Feuerwerk, das in den alarmierenden Gitarren-Dauerakkord von "Lucy One" mündet, ein kompaktes, energetisches Stück, das an den Nerven zerrt und an den Grundfesten rüttelt. Hier grüßen New Yorker New Wave-Bands der 80er wie Television, und auf "Two Black Bones" untermalen die messerscharfen Gitarrenakkorde den Cowboy-Showdown. Neben kraftvollen, wuchtigen und mächtigen Losrockern wie "Frontman" und "We Are Go" überzeugen auch Liebeslieder wie "Hands Up, I Love You", und die mysteriösen bis traurigen Balladen "Sister" und "Only When You"re Gone" rundum. Die stringente Kargheit der Arrangements verstärkt die skandinavische Schwermut der Musik und ihre nordische Schönheit. --Ingeborg Schober