Wer jemals an der Einarbeitung in Profi-Programme wie Cubase oder Logic verzweifelte, wird an Magix music maker 2004 deluxe seine helle Freude haben. Neben einem gewaltigen Funktionsumfang bietet das Programm nämlich auch rasche Erfolgserlebnisse. In puncto Bedienung gab es im Vergleich zur Vorjahresversion denn auch wenig zu verbessern, die Programmoberfläche wurde lediglich einer leichten Renovierung unterzogen. Neben optischen Retuschen fällt dabei besonders die neue Overview-Funktion ins Auge. Mit ihrer Hilfe lässt sich vor allem in umfangreicheren Arrangements schnell und komfortabel navigieren. Die Klangerzeugung basiert wie gehabt auf vorgefertigten Loops und Samples verschiedenster Genres (Techno, House, HipHop, Rock, 2 Step, Easy Listening etc.) sowie einer Anzahl virtueller Instrumente. Darunter zwei Drum-Machines, ein 303-Clone, zwei (einfache) Analog-Synthesizer und ein Konzert-Piano. Ergänzend kommt in der aktuellen Programmversion ein virtuell-analoger Drum-Computer mit Step-Sequencer hinzu. Vorbilder waren hier einmal mehr die einschlägig bekannten Geräte der Firma Roland, deren druckvoller Sound zumindest annähernd erreicht wird. Für alle, denen die mitgelieferten Instrumente nicht genügen, steht eine VSTi-Schnittstelle zur Verfügung, über die sich weitere virtuelle Klangerzeuger einbinden lassen. Als Schwachpunkt vieler Heimproduktionen erweist sich oft der selbst aufgenommene Gesang. Magix music maker 2004 deluxe bringt speziell für dieses Problem eine Auto-Tune-Funktion mit, die fehlerhaft Eingesungenes (in Maßen) korrigieren oder aus einem Solo einen vierstimmigen Chor erzeugen kann. Zusätzlich veredeln lassen sich die Aufnahmen in der gut bestückten Effekt-Sektion. Die Röhrenverstärker-Simulation oder der Multiband-Kompressor etwa können einer von Haus aus dünnen Produktion zu mehr Fülle verhelfen. Der Vocoder wurde überarbeitet und verfügt nun über einen Live-Input. Ist das musikalische Projekt vollendet, lässt es sich über ein integriertes Brenn-Modul auf CD bannen. Dank automatischer Generierung von Audio-/Video-Websites ist auch der direkte Export ins Internet möglich, ausgestattet mit Video-Animationen, die gleichfalls im Magix music maker 2004 deluxe erzeugt wurden. Neu ist der integrierte OGG-Vorbis-Codec. Über einen unlimitierten MP3-Encoder verfügt das Programm leider weiterhin nicht. Fazit: An die Klangqualität und Variabilität von Profilösungen, die ein Vielfaches kosten können, reicht Magix music maker 2004 deluxe selbstverständlich nicht ganz heran. Was das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Bedienung betrifft, macht dem Programm hingegen keiner so schnell etwas vor. --Holger Otto Pro: Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Gewaltiger Funktionsumfang Einsteigerfreundliches Bedienkonzept Integration eigener DV-Videoaufnahmen Kontra: Auf 20 Durchläufe limitierter MP3-Encoder Begrenzte MIDI-Funktionalität