Botanische Pflanzenzeichnungen gelten in der Regel als fotografisch exakte Wiedergaben direkter Beobachtung - als Spiegelbilder der Natur. Das vorliegende Buch zeigt die Unzulänglichkeit dieser Position. An einer repräsentativen Stichprobe wird nachgewiesen, dass die Pflanzenzeichnungen vielmehr Ausdruck theoretischer Standpunkte sind. Ähnlichkeit mit lebenden Individuen gehörte nicht zu den vorrangigen Zielen der Zeichner. Ein gängiges Verfahren war die Kopie einzelner Elemente aus früheren Abbildungen derselben Art. Entgegen verbreiteter Ansicht ist dieses Vorgehen nicht mit der Inkompetenz der späteren Zeichner zu erklären, sondern war im Gegenteil eine rationale Strategie zur Anfertigung optimaler, dem Standard der Zeit angepasster Darstellungen. Anhand des im zweiten Teil des Buches dokumentierten Quellenmaterials können die Thesen im Detail überprüft werden.weiterlesenschließen Produktdetails