Der Taschengarten

Preis 43.23 USD

EAN/UPC/ISBN Code 28947161226


Hersteller Poly

Sergiu Celibidache als Komponist und Märchenerzähler für Kinder? Im größten Kontrast zur von den Medien hochstilisierten Legende des distanzierten und strengen Pultstars zeichnet Der Taschengarten unerwartete Seiten einer rätselhaften musikalischen Persönlichkeit. Dieses Projekt ist nicht nur Celibidaches wertvolles Erbe an die Musikwelt, sondern auch seine besondere Herzensangelegenheit. Der Beweis dafür: 1979 ging er ins von ihm so verhasste Aufnahmestudio, um mit dem SWR Stuttgart Symphony Orchestra das Werk auf Schallplatte zu verewigen. "Es gibt leider viele Kinder, die keinen Garten haben. Aber sicher haben sie alle eine Schublade zu Hause." In diese Schublade hat der komponierende Maestro "ein paar wahre, lustige, neue und natürlich winzig kleine Geschichten versteckt." Geschichtchen, Bildchen, Tänzchen und Liedchen werden in dieser Miniaturen-Komposition in Tönen umgesetzt. In derer 13 kurzen Sätzchen strömen Tropfen aus symphonischen Meisterleistungen -- Celibidaches Lieblingskomponisten sind darin hörbar: ein Schuss Strawinsky, Mussorgsky und Prokofieff, ein Spritzer Bruckner und Mahler, eine Prise Debussy, Ravel und Milhaud. Und doch entsteht aus dieser Mischung kein epigonenhaftes Durcheinander, sondern eine lebhafte und fantasievolle Eigenart. Fanfarenartige Tänze, schwirrende Käfer, (klang)explosive "Regentropfen in der Gieskanne", aber auch ein introvertiertes "Grünes Gebet" oder Momente inneren Trauerns verbinden sich geschickt in einem bunten Klangbild. "In jedem Stück steckt eine verbotene Frucht, grün und sauer, wie die vom Obstgarten des Nachbarn". Aber trotz der abwechslungsreichen Klangspielchen und der witzigen Einfälle in Motivik und Orchestrierung, ist Der Taschengarten keine echte Kindermusik, wie zum Beispiel Peter und der Wolf -- dafür ist die Musik zu abstrakt und intellektuell. Celibidache denkt zwar an Kinder, komponiert aber für Erwachsene. Aber denen schmecken die Köstlichkeiten dieses Gartens sicherlich ganz prima! --Kleopatra Sofroniou-von Tavel